Bei der langen Siegerehrung mit 137 Gästen im Hotel Van der Valk am Samstag gewann noch jeder Fahrer
mindestens einen Preis - doch wer die Deutsche Slalom-Meisterschaft gewinnen würde, das war noch lange nicht klar.
Am Sonntag übernahm der PSV Berlin (AvD) von der Scuderia Avus (ADAC) das Hausrecht auf der Strecke, viele Helfer blieben. Der PSV hatte die Strecke nach Plänen
von Christian Müller und Klaus Hens aufgebaut, die Scuderia die Infrastruktur.
Ein gelungenes Beispiel, wie verbandsübergreifend Positives für den Slalomsport erreicht werden kann. Rennleiter blieb Carl Brucke vom DMV, der ebenso wie der PSV auf fünf Jahre DÖLLN 5000 und viele weitere
Veranstaltungen zurückblicken kann. Der Slalom wurde 134. AvD/PSV-Slalom genannt, doch in der Summe ist es der 239. DMSB-Slalom des PSV. Mehr als die Hälfte
dieser Slaloms wurden vorbereitet von Robert Schölz, dem Mann mit der Zigarre.
An der Wende auf der Landebahn, am Fuß der Tropical Islands-Halle, hatte der AvD eine Eventfläche aufgebaut und verwöhnte die Interessierten unter den 4.000
Dome-Besuchern des Tages mit Jugendkart-Slalom und Slalom-Mitfahrten. Ein Shuttle war eingerichtet, um Zuschauer von dieser Fläche ins Fahrerlager zum anderen Ende der Strecke zu bringen.
Und dort ging es gleich richtig zur Sache: Heinz Jabs holte seinen zweiten Klassensieg des Wochenendes und macht einen großen Schritt nach vorne in der Tabelle. Auch Richard Raß ist in der
G5 zum zweiten Mal nicht zu schlagen und verbessert sich auf den 7. Abschlussrang in der Meisterschaft.
In der G3 dann der nächste Teil des Dramas: Wie schlägt sich Schwab? Kann Röder wie am Vortag
Fehler durch pure Schnelligkeit ausgleichen? Er kommt mit klarer Bestzeit und einer Pylone aus dem ersten Lauf. Doch Schwab ist über 3 sec. langsamer und hat zusätzlich noch eine Pylone auf dem Zettel.
Der nicht punktberechtigte Berliner Helmut Schmidtchen vor Röder, M. Gapp, N. Gapp, Miethke. Dann erst kommt Schwab. Im zweiten Durchgang kann sich Schwab um eine Sekunde steigern und bleibt fehlerfrei. Doch was macht Röder?
Ein Torfehler katapultiert ihn auf Platz 7! Schmidtchen, Deutscher Meister von 1979, hält seine Zeit und wird erfolgreichster G3-Fahrer des Wochenendes. N. Gapp nimmt eine Pylone und so rutscht Schwab doch noch wenigstens auf Klassenrang 3.
In der G2 entschied sich die Team-Meisterschaft: Kommen Nuber und Schäfer ins Ziel, ist das Racing Team Schöne Aussicht Meister. Fällt einer aus der Wertung, dann werden sie auf der Zielgeraden noch vom ADAC-Nordrhein-DM-Team abgefangen.
Nur Schäfer und Nuber quittieren als einzige je eine Pylone und schon sind Wutz und Euringer vorbei. Schäfer auf Platz 3, das reicht, so sollte sich zeigen, knapp für Platz 5 in der Einzel-DM. Aber: beide in Wertung. Die Team-Meisterschaft ist eingefahren!
In der nächsten Startgruppe konnte Florian Schmitz alles klar machen. Platz 2 in der Klasse reicht zum Titel, wenn Keller gleichzeitig gewinnt, sonst reicht sogar Platz 3.
Tobias Beerensmeyer setzt ihn unter Druck, ist etwas schneller, jedoch nicht fehlerfrei. Daniel Beerensmeyer fährt auf Sicherheit. Am Ende ist Schmitz um 3,7 sec.
vor Daniel und um 6,1 sec. vor Tobias Beerensmeyer.(Tobias wird damit 8. in der DM). Klare Abstände, die jeden Zweifel beseitigen. Florian Schmitz ist Deutscher Slalom-Meister 2008!
Guido Keller fährt 5 Minuten später um die Vizemeisterschaft. Dazu braucht er den Klassensieg und der ist nach der klaren Bestzeit in Lauf 1 in greifbarer Nähe.
Keller behält die Nerven, fährt auf Sicherheit und es reicht. Königsberg kann sich zwar um knapp 3 sec. zur schnellsten Einzelzeit in der Gruppe verbessern, bleibt in der Addition aber
um gut eine Sekunde zurück. Dritter wieder Björn Dau, der damit auf Platz 9 in der DM kommt.
Der Rest ist fast schon für die Statistik: Laumann schlägt Bätzel, weil dieser nicht von einer Pylone lassen kann, Weber revanchiert sich für die Schlappe am Samstag und kann die Klasse gewinnen. Damit gibt es
für ihn ein Happyend mit Platz 10 in der Meisterschaft. Spöri lässt keinem Fahrer bis 1600ccm eine Chance, fährt wieder auf Platz 2 im Gesamtklassement und verbessert sich noch auf Platz 6 in der Meisterschaft.
In der H bis 2000ccm hat Dirk Schäfertöns mit einem Sieg noch die Chance auf Platz 3 der DM-Tabelle. Nach Lauf 1 liegt er zwei Sekunden vor Jäntsch und Wenzel, ein Sicherheitslauf hätte gereicht.
Hätte, denn er bringt eine Zeitverschlechterung und 2 Pylone ins Ziel. Damit ist er Zweiter in der Klasse hinter Jäntsch. Wenzel schafft volle 30 Strafsekunden im zweiten Lauf und so ist Dieter Schüller der Klassendritte.
Als letztes Fahrzeug geht in der FS über 2000ccm noch Gerold Schneider auf die Piste, mit wenig Ballastgewicht und ohne DM-Ambitionen greift er noch einmal nach
dem Gesamtsieg. Natürlich ist das Auto auf dieses Gewicht nicht endgültig abgestimmt, aber auch so reicht die Attacke am Schluss zu Rang 3 in der Gesamtwertung.
Fotos: Olaf Pinkwart
246 Fotos von Olaf Pinkwart ![](pfeil.gif)
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Onboard-Video bei Martin Skripietz ![](pfeil.gif)
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... Ergebnisse Sonntag ![](pfeil.gif)
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Veranstaltungsberichte
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